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Zur Geschichte des Mountain Dulcimers Michael Prätorius beschreibt im 2. Band seines Buches "Syntagma musicum" neben vielen anderen Instrumenten ein diatonisches Saiteninstrument und betont, dass dieses einem Scheit Holz nicht unähnlich ist. Zu jener Zeit gab es in Europa schon längst chromatisch bundierte Zupfinstrumente. Aber das, was Prätorius unter der Überschrift "Scheitholt" beschreibt, war als "Lumpeninstrument" konzipiert: einfach herzustellen - und aufgrund der diatonischen Tonanordnung auch relativ schnell zu erlernen. Beim "Scheitholt" wurde auch nur die Melodiesaite gegriffen (bzw. durch ein Holzstäbchen an entsprechender Stelle niedergedrückt) - die anderen Saiten klangen als Bordunsaiten ungegriffen mit.  "Scheitholt" nach Prätorius, 1619. Quelle: commons.wikimedia.org (public domain)
Ähnliche, diatonisch bundierte Bordunzithern waren in vielen Gegenden Deutschlands und Europas unter dem Namen Hummel, Épinette des Vosges, Langspil usw. Europäische Auswanderer haben solche einfachen Bordunzithern nach Nordamerika gebracht. Dort haben sich im Appalachischen Bergland regional unterschiedliche Formen herausgebildet. Die Bauern konnten diese Instrumente mit einfachen Mitteln (Holz war vorhanden, die Bünde wurden aus Draht selbst hergestellt, die Stimmwirbel geschnitzt) selber herstellen und hatten so die Möglichkeit, im Lauf des Jahres bei allen Anlässen, bei denen gesungen oder getanzt wurde, selbst Musik zu machen. Übrigens hat sich das Scheitholt auch hierzulande weiterentwickelt, besonders im Alpenländlischen Raum entwickelte sich daraus Kratzzither, Scherrzither und das Raffele - und viel später wurde daraus die moderne Konzertzither.  Raffele, erbaut von Robert Grasser. Stimmung: d'a'a'.
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